Derrick im Wohnzimmer und Jugo-Musik im Ohr: Interview mit Alem Grabovac
Alem Grabovac ist Journalist und freier Autor, der in Berlin lebt. Geboren wurde er als Kind jugoslawischer Gastarbeiter in Würzburg und wuchs in zwei parallelen Welten gleichzeitig auf: bei seiner deutschen Pflegefamilie in der süddeutschen Provinz und mit seiner Mutter im Frankfurter Bahnhofsviertel. 2021 ist Alem Grabovacs erster Roman „Das achte Kind“ beim Carl Hanser Verlag erschienen, in dem Grabovac seine außergewöhnliche Lebensgeschichte autofiktional bearbeitet. Der Roman gewährt tiefen Einblick in das post-nazistische Deutschland der Derrick-Wohnzimmer ebenso wie in das gnadenlos harte Leben einer doppelt verratenen jugoslawischen Gastarbeiterschaft. Diese verlässt Jugoslawien, das sie nicht versorgen konnte und fortan von ihren hart erarbeiteten Überweisungen zehrt, und kommt in Deutschland an, das sich ebenso zwiespältig als Ort der Ermöglichung und Ausbeutung zugleich präsentiert. „Das achte Kind“ denkt das eine nie ohne das andere und erzählt darin die Geschichte der Gastarbeiter_innen auf besondere Weise.
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