Die „moderne Seele“ und ihre Topologie: Penčo Slavejkovs Slavenbilder
Die Überlegungen im Aufsatz zu den Slawenbildern in Penčo Slavejkovs Werk sind Bestandteil einer allgemeineren Studie über moderne und avantgardistische Konzepte der "Nation". Für diese Konzepte sind verschiedene Vorstellungen von der "modernen Seele" und ihrem topografischen Charakter wesentlich. Es gehört zu den Paradoxien der Moderne, dass die "Seele", die in der Regel in erster Linie als immateriell und a-historisch definiert wird, geographisch und ethnisch bestimmt sein kann. Die Reflexionen über die "slawische Seele", die in Slavejkovs Ästhetik eine entscheidende Rolle spielen, gehen mit einer abwertenden Haltung gegenüber anderen Ethnien, wie der germanischen oder lateinischen, einher. Nichtsdestotrotz wird Slavejkov heute als ironischer Gegner jeglichen Nationalismus dargestellt.
Der vorliegende Aufsatz sucht nach einer Erklärung für eine solche Charakterisierung Slavejkovs in den Schlüsselbegriffen der bulgarischen Literaturkritik, nämlich in den Begriffen "Europa" und "die verspätete Nation".
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