Stalinistischer Kitsch? Bemerkungen zum Kitsch, zu Čiaurelis Film „Kljatva“ (1946) und zu Germans „Rasskazy o pervom čekiste“ (1946)
Der Artikel erörtert den Begriff des Kitsches anhand der Analyse des Čiaurelis hagiografischen Stalin-Films „Der Schwur“ und Jurij Germans „Rasskazy o pervom čekiste“. Trotz seiner Unbestimmtheit wurde dieser Begriff häufig verwendet, um verschiedene Aspekte der kulturellen Produktion während der stalinistischen Periode zu charakterisieren. In der Ästhetik Adornos und Gadamers unterstreicht die Idee des Kitsches die Bedeutung intensiver Emotionen und die Vorstellung eines doppelten Standards der Identifikation mit dem Kunstwerk. Wenn wir uns über bestimmte Merkmale in Büchern oder Filmen aus der stalinistischen Zeit lustig machen, versuchen wir, uns von der Anziehungskraft zu distanzieren, die sie immer noch ausüben. Die Analyse eines Films und eines Buches zeigt, dass ihre emotionale Anziehungskraft auf verschiedenen Ebenen funktioniert, die an typische Elemente des stalinistischen Mythos anknüpfen: zum Beispiel auf der Ebene des Filmtons, der Lichteffekte und auf der semantischen Ebene durch zahlreiche Verweise auf liturgische Traditionen.
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