Der Größenfaktor im deutsch-slavischen Sprachkontakt (am Beispiel des Nieder- und Obersorbischen, Burgenlandkroatischen, Slovenischen, Čechischen und Polnischen)
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem kontaktinduzierten deutsch-slawischen Sprachtransfer in mehreren slawischen Sprachen. Sie untersucht die Bedeutung des so genannten Größenfaktors, der besagt, dass der Umfang des Transfers von der Größe der Sprechergemeinschaft abhängt. Die zentrale Hypothese, die in der Arbeit in Frage gestellt wird, lautet demnach: Je kleiner die Gemeinschaft, desto größer der Sprachtransfer. Nach der Analyse mehrerer linguistischer Variablen (Modalverben, bestimmter Artikel, Habeo-Factum-Konstruktionen, Dual) wird festgestellt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Größe der Sprechergemeinschaft und dem Ausmaß des sprachlichen Transfers nicht bestätigt werden kann. Ein Grund für den unterschiedlichen Umfang des Transfers könnte jedoch die Rolle des Purismus sein, der seinerseits, zumindest bis zu einem gewissen Grad, vom Faktor Größe abhängig zu sein scheint.
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