Ganzheitliches und Fremdes in „Anna Karenina“
Gegenstand der folgenden Textanalyse ist die ethische Kategorie der „cel'nost`“ („Ganzheitlichkeit“). Drei Komponenten werden für die Analyse entscheidend sein: 1) die Konstanz des Verhaltens, die auf einer geistigen Vorauswahl beruht (nach Aristoteles proairesis), 2) Verankerung in der eigenen Kultur und Tradition und 3) Verankerung in der eigenen Person. Dieses ethisch-ideologische System wird durch Eigennamen und das Motiv der Zähne veranschaulicht. Diese vorherrschende Ethik wird jedoch unterschwellig durch ein Ideal in Frage gestellt, das im Text in der möglichen Liaison zwischen Anna und Levin aufscheint. Wie die Ursprünge des Romans zeigen, war Tolstoi von dieser Idee zwar sehr angetan, verwarf sie aber in der Endfassung des 8. Kapitels.
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