Eine ungewöhnliche Verwendung des Aspekts im Tschechischen – der imperfektive Aspekt in Handlungssequenzen

In diesem Beitrag wird eine besondere Verwendung des tschechischen imperfektiven Aspekts in Ereignisabfolgen untersucht, die im Russischen und anderen ostslawischen Sprachen nicht vorkommt. Sie wurde erstmals von Ivančev beschrieben, der vermutete, dass imperfektive Verben hier eine ingressive Bedeutung haben. Andere Autoren (Křížková, Galton, Stunova) betonten dagegen, dass eine Handlung so beschrieben wird, als befände man sich mitten in ihr. Dickey prägte den Ausdruck "Contextually-Conditioned Imperfective Past" (CCIP) und beschrieb das Phänomen ausführlicher. Er zeigt auch den Zusammenhang zwischen diesem Phänomen und der Existenz von ingressiven Verben mit der Vorsilbe za- in den ostslawischen Sprachen auf. Die vorliegende Arbeit basiert auf Daten aus dem tschechischen Nationalkorpus, die zeigen, dass zwei Verwendungen der ZKIP zu unterscheiden sind: Bei Aktivitätsverben wird der imperfektivische Aspekt in seiner normalen prozessualen Bedeutung verwendet, während bei Ereignissen der imperfektivische Aspekt die Bedeutung der "Verzögerung" hat, die besonders für Bewegungsverben charakteristisch ist.

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