Введение

Das Vorwort zum Sammelband, der das Ergebnis der internationalen wissenschaftlichen Konferenz "Sowjetmacht und Medien" ist. Die Konferenz fand vom 1. bis 3. Oktober 2003 im Rahmen des Forschungsprojekts "Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte" an der Universität Bielefeld statt. Die Tagung untersuchte die Transformation des Begriffs des Politischen unter den Bedingungen der Einführung neuer technischer Massenmedien (Fotografie, Kino und Radio) in der Sowjetunion, die unterschiedliche, ja widersprüchliche Funktionen erfüllen konnten: Einerseits dienten sie dem utopischen Projekt der Avantgarde, das durch eine Auflösung des Privaten in der übergreifenden Politisierung der Gesellschaft gekennzeichnet war, andererseits trugen sie zur gegenläufigen Tendenz der Familisierung des Politischen in der Mythologie der Massenkultur unter Stalin bei. Die stalinistische Ära war also durch ein Spannungsverhältnis zwischen der "Archaisierung" der Kultur und dem Streben nach Modernisierung gekennzeichnet, das sich gerade in der verstärkten Nutzung neuer technischer Medien ausdrückte, die in ein komplexes Wechselverhältnis zu älteren Medien (Literatur, Malerei, Musik, Theater, Folklore usw.) traten. Das Buch will zu einer vergleichenden Analyse der Medien in der Sowjetunion der 1920er und 30er Jahre anregen. Von besonderem Interesse ist dabei die Diskussion der Dominanzen, Interaktionen und Konkurrenzen innerhalb des Mediensystems, der Übersetzbarkeit bzw. Unübersetzbarkeit sowie der Kombinationsmöglichkeiten und Beziehungen zwischen den einzelnen Medien.

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