Poetische Performance : Schrift und Stimme

In der Sowjetunion bildete sich nach der Stalin-Ära die alternative literarische und künstlerische Bewegung Samizdat, welche eigene kreative Ausdrucksformen entwickelte und unter anderem unzensierte Texte handgeschrieben oder maschinengeschrieben verbreitete. Die mündliche Performance von Poesie und orale Tradition im Samizdat wurden in der Forschung lange vernachlässigt, doch der Tod 2007 des Dichters Dmitrij Prigov warf die Frage nach der sorgfältigen Aufbewahrung, Sammlung und Archivierung von Texten, Tonträgern und anderen Materialien auf, um ihre zukünftige Verbreitung und Bewahrung zu sichern. Im vorliegenden Beitrag wird das Verhältnis von Schrift und Stimme in der poetischen Performance von Dmitrij Aleksandrovič Prigov unter medientheoretischen Gesichtspunkten untersucht.  

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