Die kyrillische Schrift als Symbol kultureller Zugehörigkeit und Orientierung

In der Geschichte der Menschheit hat es mehrere Versuche gegeben, neue Alphabete zu schaffen.  Häufiger jedoch passen die Menschen bereits bestehende Schriftsysteme an eine bestimmte Sprache an. In beiden Fällen hängt die Einführung der Alphabetisierung von externen Faktoren ab, die in der Regel mit kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren zusammenhängen, wobei die sprachlichen Merkmale der betreffenden Systeme eine untergeordnete Rolle spielen.  Der Artikel befasst sich mit der Verwendung des kyrillischen Alphabets für die nicht-slawischen Sprachen des Nordkaukasus und seiner Rolle als Marker der kulturellen und ethnischen Identität.  Die Übernahme des kyrillischen Alphabets beruhte nicht auf rein sprachlichen Argumenten, sondern spiegelte vielmehr ein kulturelles Programm sowie politisch-militärische Strategien wider. Ausgangspunkt der Diskussion ist das Ossetische, eine iranische Sprache, die heute im Zentralkaukasus gesprochen wird und deren Schriftgeschichte trotz der relativ kurzen Zeitspanne (etwas mehr als zwei Jahrhunderte) eine beträchtliche Anzahl bemerkenswerter Momente aufweist.

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